Mittwoch, 21. September 2011

Saarboteur 1


Titel: Saarboteur 1
Herausgeber: Einzelpersonen (Saarbrücken) 
Erscheinungsdatum:  August 2011
Seiten: 82, schwarz-weiß, Umschlag farbig
Preis: 3,-

Aus dem kleinsten Flächenbundesland gab es schon lange keine Neuigkeiten mehr in Sachen Fanzines. Der Saarboteur will da Abhilfe schaffen.

Optisch macht die Erstausgabe was her und überzeugt im Innenteil durch ein schlichtes, übersichtliches Layout. Die Texte werden mit ausreichend Fotomaterial bebildert und auch der Einband ist nicht gerade alltäglich. Sieht man sonst oft lodernde Kurven, wird hier mit Anmut und Nüchternheit geglänzt. Ein optischer Makel fällt aber doch auf: Blocksatz wäre hier angebrachter, als die Flattersatz-Technik.

Inhaltlich dreht es sich um Spiele von Dezember 2010 bis Juli 2011. Die drei Schreiber konzentrieren sich hauptsächlich bei ihren 82 Seiten auf Spiele im nahen Ausland, aber auch die Auswärtsspiele des 1. FC Saarbrücken finden ihren Platz. Eine gute Entscheidung, denn der kritische Leser wird sicherlich bemängeln, dass in diesem Heft längere Touren fehlen. Ich sehe das weniger tragisch, da auch Tagesausflüge ihren gewissen Reiz haben können. Die Aufgabe der Autoren ist es, diese spannend zu erzählen und das schaffen sie bisher auch ganz gut. Eine gute Ergänzung stellen die Spiele des FCS aber trotzdem dar.

Ein paar Kleinigkeiten gibt es dennoch, die mir negativ aufgefallen sind: Zunächst die häufige Verwendung des Wortes „enterten“ im Sinne von „ins Stadion gehen“. Ich weiß nicht, wie es anderen geht, aber ich zucke beim Wort „entern“ immer ein wenig zusammen. Weiterhin würde ich nicht ständig erwähnen, wer, wo eingesammelt wurde, oder legt der Mitfahrer aus Landau darauf besonderen Wert? ;-) Dass man in Italien hin und wieder etwas für das Gedeck bezahlen muss(Servizio) und es nicht so gerne gesehen wird, dass man Rechnungen teilt, sollte dem Reisenden eigentlich geläufig sein. Als letztes kleines Manko möchte ich die zu ausführlichen Spielberichte anmerken. Lieber mehr  vom Geschehen außerhalb des Platzes berichten. Dafür könnte man vielleicht den Spielstand mit in die Titelzeile einfließen lassen.

Letztendlich ist der Saarboteur aber ein gelungenes Erstlingswerk. In manchen Bereichen zwar noch ausbaufähig, aber für Anfänger schlagen sich die Autoren schon richtig gut. Ich freue mich jetzt schon auf die nächste Ausgabe mit Neuigkeiten aus dem Saarland.

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