Titel: Saarboteur 1
Herausgeber: Einzelpersonen (Saarbrücken)
Erscheinungsdatum: August
2011
Seiten: 82, schwarz-weiß, Umschlag farbig
Preis: 3,-
Aus
dem kleinsten Flächenbundesland gab es schon lange keine Neuigkeiten mehr in
Sachen Fanzines. Der Saarboteur will da Abhilfe schaffen.
Optisch
macht die Erstausgabe was her und überzeugt im Innenteil durch ein schlichtes,
übersichtliches Layout. Die Texte werden mit ausreichend Fotomaterial bebildert
und auch der Einband ist nicht gerade alltäglich. Sieht man sonst oft lodernde Kurven,
wird hier mit Anmut und Nüchternheit geglänzt. Ein optischer Makel fällt aber
doch auf: Blocksatz wäre hier angebrachter, als die Flattersatz-Technik.
Inhaltlich
dreht es sich um Spiele von Dezember 2010 bis Juli 2011. Die drei Schreiber
konzentrieren sich hauptsächlich bei ihren 82 Seiten auf Spiele im nahen
Ausland, aber auch die Auswärtsspiele des 1. FC Saarbrücken finden ihren Platz.
Eine gute Entscheidung, denn der kritische Leser wird sicherlich bemängeln,
dass in diesem Heft längere Touren fehlen. Ich sehe das weniger tragisch, da
auch Tagesausflüge ihren gewissen Reiz haben können. Die Aufgabe der Autoren ist
es, diese spannend zu erzählen und das schaffen sie bisher auch ganz gut. Eine
gute Ergänzung stellen die Spiele des FCS aber trotzdem dar.
Ein paar
Kleinigkeiten gibt es dennoch, die mir negativ aufgefallen sind: Zunächst die
häufige Verwendung des Wortes „enterten“ im Sinne von „ins Stadion gehen“. Ich
weiß nicht, wie es anderen geht, aber ich zucke beim Wort „entern“ immer ein
wenig zusammen. Weiterhin würde ich nicht ständig erwähnen, wer, wo eingesammelt
wurde, oder legt der Mitfahrer aus Landau darauf besonderen Wert? ;-) Dass man in
Italien hin und wieder etwas für das Gedeck bezahlen muss(Servizio) und es
nicht so gerne gesehen wird, dass man Rechnungen teilt, sollte dem Reisenden
eigentlich geläufig sein. Als letztes kleines Manko möchte ich die zu
ausführlichen Spielberichte anmerken. Lieber mehr vom Geschehen außerhalb des Platzes berichten.
Dafür könnte man vielleicht den Spielstand mit in die Titelzeile einfließen
lassen.
Letztendlich
ist der Saarboteur aber ein gelungenes Erstlingswerk. In manchen Bereichen zwar
noch ausbaufähig, aber für Anfänger schlagen sich die Autoren schon richtig
gut. Ich freue mich jetzt schon auf die nächste Ausgabe mit Neuigkeiten aus dem
Saarland.
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