Mittwoch, 24. April 2013

Doppelrad Saisonausgabe 11/12

Titel: Doppelrad Spielesammlung 11/12
Herausgeber: Ultraszene Mainz
Erscheinungsdatum: März 2013
Seiten: 110
Preis: 3,-

Besser spät als nie, werden sich auch die Mainzer gedacht haben, nachdem sie mit gut einem halben Jahr Verspätung ihr Spieltagsheft an den Verkaufsstand gebracht haben. Ich habe letztens noch irgendwo gelesen, dass ein gutes Fanzine immer im Verzug sein muss. Warum eigentlich? Bei Saisonheften von Ultragruppen sollte das eigentlich zu vermeiden sein, da in der Regel mehrere Personen an so einem Heft beteiligt sind und somit die anfallende Arbeit auf viele Schultern verteilt werden kann.  Eine fortlaufende Nummer erhält das Exemplar nicht, da für die eigentliche Nr. 7 noch viele Texte in der Schublade liegen würden. Die letzte Publikation aus Mainzer Federn stammt übrigens  aus dem Jahre 2009 (Doppelrad 6), wenn man von dem reinen Hoppingheft „Ortsfremd“ einmal absieht.

Fast 80 der 110 Seiten beschäftigen sich mit mal mehr oder weniger interessant geschriebenen Spielberichten. Dass verschiedene Autoren in die Tasten hauen, merkt man schnell. Zum Teil sind die Texte selbstkritisch und authentisch, auf der anderen Seite findet man auch unnötiges Rumgepöbel und überhebliche Passagen. Ergänzend dazu gibt es einen kleinen Hoppingteil (Serbien, Zypern, USA und Österreich), einen dreiseitigen Artikel über die Handballdamen des FSV und eine kleine Bilderstrecke der vergangenen Saison. Insgesamt für ein Gruppenheft etwas dünn.


Optisch macht das Heft allerdings etwas her. Qualitativ ansprechende Fotos, gepaart mit den übersichtlich gestalteten Texten im Zweispaltenformat sorgen für einen angenehmen Lesefluss. Die inhaltlichen Schwächen und Lücken können damit natürlich nicht ausgemerzt werden, sodass ich das Heft nur sehr bedingt empfehlen kann. Und zwar denen, die sich über den Spieltagsflyer der USM hinaus noch über die 05er informieren möchten. Wer etwas mehr auf die Augen möchte, sollte dann doch besser auf die reguläre Ausgabe 7 warten. Kontakt unter http://szene-mainz.de/kontakt/

Freitag, 19. April 2013

Dröhnbütel 27


Titel: Dröhnbütel 27
Herausgeber: Gerner Bande Hamburg
Erscheinungsdatum: Januar 2013
Seiten: 96
Preis: 3,-

Vor zwei Ausgaben feierte die Dröhnbütel-Crew ihr silbernes Dienstjubiläum. Um diesem gerecht zu werden, sind die aktuellen Ausgaben wieder gespickt mit den verschiedensten Touren über unsere Erdkugel. Ergänzend dazu gibt es wie gewohnt die Spiele des Hamburger SV. Optisch hat sich in den letzten acht Jahren kaum etwas verändert, genauso wenig wie die Autoren, die in der vergangenen Zeit zwar immer mal wechselten, sich aber dennoch ein gewisser Stamm herauskristallisierte, der regelmäßig für das Heft schreibt.

Nachdem die letze Ausgabe überwiegend Südamerika gewidmet war, ist die Nr. 27 wesentlich abwechslungsreicher. Neben Klassikern wie Polen, Österreich, England und Kroatien, berichtet „Jojo“ (bekannt aus Funk und Fernsehen) aus der Karibik (Antigua und Barbuda, Trinidad und Tobago und Saint Kitts und Nevis) und treibt damit die Dröhnbütel-Länderpunktwertung unaufhaltsam in Richtung  100. Neben einem Kurztripp in den Libanon, gibt es auch in dieser Ausgabe die fast schon übliche Reise nach Argentinien und Brasilien. Eine gewisse Teilschuld hat höchstwahrscheinlich auch der HSV, der ein Testspiel in Porto Alegre vereinbart hatte. Mit der kleinen Abordnung der Gerner Bande waren es insgesamt 25 HSV-Fans, die den Weg in den Süden Brasiliens auf sich genommen haben.

Der Amateurfußball kommt natürlich auch nicht zu kurz und so berichten die Schreiber von verschiedenen Sportplätzen aus SH und NDS, vornehmlich mit Beteiligung des VfB Lübeck und VfR Neumünster. Ebenso Bestandteil des Dröhnbütels sind die Berichte vom HSV, die meiner Einschätzung nach, mit einer einem gesunden Anteil an Selbstkritik präsentiert werden.
Wer sich von der teilweise etwas suffigen Schreibweise nicht abschrecken lässt und auch nichts gegen die Vergabe von Länderpunkten im horizontalen Sport einzuwenden hat, liegt beim Dröhnbütel genau richtig. In der bereits erhältlichen Nr. 28 berichten die Autoren aus dem Kaukasus, aus Nepal und Nordafrika. Abwechslung wird also geboten. Kaufempfehlung!

Mittwoch, 17. April 2013

Stöffche 2


Titel: Stöffche 2
Herausgeber: Ultras Frankfurt
Erscheinungsdatum: Februar 2012
Seiten: 170
Preis: 4,-

Ein knappes Jahr ging ins Land bis Stöffche Nr. 2 der Erstausgabe folgte. Das äußere Erscheinungsbild hat sich ein wenig verändert. Der Umfang stieg von 136 auf 170 Seiten und damit verbunden auch der Kaufpreis von 3 auf 4 €. Weiterhin musste die Klammerbindung einer Klebebindung weichen. Bin ich doch bei Heften im A5-Format kein großer Freund dieser Bindetechnik, stört sie mich in der Größe A4 hingegen weniger.

Inhaltlich knüpft man an die aus dem Premierenheft bekannten Rubriken (Aktuelles, Spielberichte, Kultur, Freunde und Weltweit) an und entwickelt sich zum Teil auch weiter. Besonders hervorzuheben sind die Kolumne von Stefan Wattenscheid, in der der Ausruf „Auf jetzt!“ auseinandergenommen wird, der „Fändialog“ („Live“berichterstattung vom Fußball-Fan-Gipfel der DB)  und der kleine Ausflug ins Bahnhofsviertel. Dennoch hätte der Kulturteil etwas umfangreicher sein dürfen. Beispielsweise war das Interview mit DJ Dag aus Stöffe Nr. 1 wesentlich interessanter, als das in der aktuellen Ausgabe.

Textlich etwas knapp bemessen ist der Bericht über einen Brasilienausflug. Bei dem Besuch in Südamerika hatte der Autor die Möglichkeit die Gruppe „Gavioes da Fiel“ (Corinthians Sao Paulo) zu treffen und zu begleiten. Hier entstanden viele schöne authentische Bilder, die die Kritik am etwas zu knapp geratenen Bericht eigentlich schon wieder fast vergessen machen.
  
Der Redaktion ist es im Jahr der Jubiläen (UF wurde 15 Jahre und die Schöppche Crew 10 – jeweils beide Geburtstage werden mit einer Fotostrecke dokumentiert) auf jeden Fall gelungen sich weiterzuentwickeln. Auf feste Erscheinungstermine will man sicher aber immer noch nicht festlegen, denn wie gehabt erscheint das neue Stöffche wenns feddisch is. Genau wie bei der Erstausgabe wurden fast alle Exemplare an einem Spieltag verkauft. In der Nordwestkurve kommt das Heft wohl gut an. Bei mir auch. Weiter so!