Mittwoch, 21. Dezember 2011

Parole de la Racaille 33


Titel: Parole de la Racaille 33
Herausgeber: Racaille Verte Bremen  
Erscheinungsdatum:  Oktober 2011
Seiten: 132, schwarz-weiß, Umschlag farbig
Preis: 3,50

Das aktuelle Motto in der Parole Nr. 33 ist Schrecken, Grusel und Gespensterkult. Auf diese Art wird man zumindest im Vorwort begrüßt. Das wirklich gruselige an dem Heft ist die Klebebindung, die bei 132 Seiten eine eher ungünstige Wahl war. Sonst zeigt sich das Heft in einem nüchtern, sachlichen Layout, welches angenehmes Lesen fördert. Durch die schon erwähnte Bindung, ist es leider nicht möglich jedes Wort zu lesen, ohne das Material zu strapazieren.

Inhaltlich bietet die Parole wie gewohnt aber wieder viel Abwechslung. Zum einen die Spielberichte vom SV Werder, die durch verschiedene Autoren nie langweilig werden und zum anderen die verschiedenen Rubriken Flashback, Hopping, Interview, Blickpunkt und weitere, die in großer Menge eingestreut werden. So kann man jetzt schon nicht nur von einem klassischen Ultrazine sprechen, in dem es größtenteils um die eigene Kurve geht. Der oft angesprochene Blick über den Tellerrand wird vorliegend praktiziert. Highlight des Heftes stellt ein großes Israel“Spezial“ dar, in dem es nicht nur um den Fussball geht, sondern auch wichtige kulturelle, geschichtliche und aktuell politische Themen aufgegriffen werden. Spielbesuche dürfen aber trotzdem nicht fehlen und so bekommt der Leser auch einen Eindruck vom Treiben in den Stadien. Ein Interview mit einem Gründer des Fanvereins FC Hapoel Katamon Jerusalem(hervorgegangen aus Hapoel Jerusalem) und eine Gruppenvorstellung komplettieren die Reise.

Einer Befragung unterziehen sich ebenfalls die Ultras Darmstadt. Hier sind unter anderem Die Regionalligareform, das Gruppenleben und die üblichen Freunde, Feinde-Geschichten Thema des Interviews. Ein Text über die Drogenproblematik in den Kurven und eine auch damit verbundene Retrospektive schließen das umfassende Heft ab. Der Bereich Fanzinerezensionen fällt mit zwei Heften etwas spärlich aus. Hier wäre ein Ausbau wünschenswert. 

Zusammenfassen kann ich aber definitiv eine Kaufempfehlung aussprechen, auch wenn die Vorgänger(Nr. 30/31 und 32) ein wenig mehr überzeugen konnten. Man erhält auf keinen Fall ein Gruppenzine, in dem Prollfotos und ellenlange Suffberichte verbreitet werden, sondern ein authentisches Werk mit Witz und Charakter. Bestellen könnt ihr die Parole de la Racaille(mindestens 5 Ausgaben) unter info@racaille.de  Viel Spaß beim Lesen!

Freitag, 9. Dezember 2011

Dünnpfiffbladdl 8

Titel: Dünnpfiffbladdl 8, Erlebnisberichte aus dem In- und Ausland
Herausgeber: Regensburg (Einzelperson)
Erscheinungsdatum:  Juni 2011
Seiten: 98, schwarz-weiß, Umschlag farbig
Preis: 2,50

Dünnpfiffbladdl, die Achte. Das Regensburger Hopping-Heft war eines der ersten Hefte, dass in diesem Blog besprochen wurde und nun kommt dieser Postille die Ehre zuteil, ein zweites Mal in Erscheinung zu treten. Zu Recht!

Die Berichte konzentrieren sich mittlerweile noch stärker auf die erlebnisreichen Touren durch die halbe Welt und die Erzählungen vom SSV Jahn beschränken sich auf das Nötigste. Die Mischung ist momentan optimal. Rein äußerlich hat sich nicht viel verändert. 2,50€ für 98 Seiten sind immer noch ein super Kurs und auch an der Qualität gibt es absolut nichts zu meckern.

In dem sehr ausführlichen Vorwort wird die Überlegung angestrengt die Jahnspiele gänzlich auszuschließen, oder die Berichterstattung nur auf die Auswärtsspiele zu begrenzen. Wenn die Berichte in dieser Form, wie in der vorliegenden Ausgabe, abgedruckt werden, würde ich mich freuen weiterhin vom SSV lesen zu können. Besonders weil dadurch ein schöner Kontrast zu den vielen bereisten Destinationen in ganz Europa entsteht. Denn die 21 besuchten Länder sprechen für sich. Von Exoten, wie Albanien und Moldawien bis hin zu Dauerbrennern, wie Polen, Tschechien und Italien ist alles dabei.

Detaillierter will ich an dieser Stelle gar nicht auf den Inhalt eingehen. Falls nich nicht längst geschehen, legt euch eine Ausgabe zu duennpfiffbladdl@t-online.de  und geht mit auf die Reise. Nur so viel sei gesagt: Dass übermäßiger Genuss von Espresso für eine gute Verdauung sorgt, sollte eigentlich klar sein, oder? ;-)

Dienstag, 6. Dezember 2011

Scheiss AFD 9

Titel: Scheiss AFD 9
Herausgeber: Usual Suspects Darmstadt  
Erscheinungsdatum:  August 2011
Seiten: 98, schwarz-weiß, Umschlag farbig
Preis: 2,50

Das „Scheiss AFD“ aus dem Hause der Usual Suspects Darmstadt gehört mittlerweile auch schon zu den „alten Hasen“ auf dem Fanzinemarkt. Die aktuelle Ausgabe ist die nunmehr neunte Publikation und glänzt zunächst in gewohnter Manier mit einem 1a Preisleistungsverhältnis. Bei 98 Seiten für schmale 2,50€ kommt Freude auf. Auch beim Layout setzt man auf bewährtes. Übersichtlichkeit und Struktur, kombiniert mit zahlreichen Fotos und abgeschlossen mit einem farbigen Einband, laden zum Lesen ein.
Neben den Spielen der Lilien wurde auch wieder die halbe Welt besucht. Zentraler Mittelpunkt im Heft ist eine längere Südamerika-Tour, aber auch kürzere Ausflüge nach Zypern, England und Griechenland wissen zu gefallen. Kurztrips in unsere Nachbarländer runden das Gesamtpaket ab und sorgen für abwechslungsreiche Unterhaltung.

Gerne werden ja die Hefte kritisiert, die vermeintlich zu viel über ihren eigenen Verein berichten. Hier gibt es allerdings nichts zu meckern, da die Autoren es schaffen jeden einzelnen Bericht spannend und interessant zu gestalten. Wer die sportliche Situation bei den Lilien verfolgt hat, weiß wie emotional und nervenaufreibend die vergangene Saison war. Hier bekommt man die perfekte Möglichkeit daran teilzunehmen.

Ebenfalls erwähnenswert ist die lange Tour nach Südamerika auf der Spiele in Argentinien und Uruguay besucht werden. Besonders erfreulich ist, dass hier nicht Spiel für Spiel „abgearbeitet“ wurde, sondern auch kulturelle und kulinarische Erlebnisse nicht zu kurz kamen. Mit diesem Reisebericht kann man mit Sicherheit auch potentielle Wegbegleiter begeistern, die nicht jeden Tag ins Stadion rennen müssen.

Wenn mich jemand fragt, welche Fanzines ich besonders empfehlen würde, steht das „Scheiss AFD“ immer weit oben auf der Liste. Das kann ich auch weiterhin guten Gewissens sagen, da die Ausgabe 9 meine bisherige Meinung nochmal bestätigt. Daher gibt es eine absolute Kaufempfehlung. Exemplare erhaltet ihr noch im NOFB-Shop oder direkt unter allesfahrerdarmstadt@hotmail.de .

Freitag, 4. November 2011

Mi buen Amigo 1


Titel: Mi buen Amigo 1
Herausgeber:  Einzelpersonen (Frankfurt)
Erscheinungsdatum:  Februar 2007
Seiten: 52
Preis: 2,50

Es wird für ein zweites Exemplar in der Rubrik Antikes. Die grob geschnitzte Lektüre darf hier nicht weiter alleine rumstauben. In der zweiten Ausgabe vom Schnitzer fand ich ein Interview mit den Machern vom „Mi buen Amigo“ und deren Erstlingswerk ist wie gemacht für diese Abteilung.

Mit dem „Mi buen Amigo“ haben die zwei Herausgeber in Sachen Südamerika-Berichterstattung einen Meilenstein gesetzt. Noch nie gab es ein Heft, was sich ausschließlich mit den Geschehnissen zwischen Panama und Feuerland beschäftigt hat.

In der Erstausgabe wird größtenteils von einer Tour zwischen Mai und September 2006 berichtet. Geschickt konnten sich die beiden Autoren dem WM-Hype in Deutschland entziehen und so im südamerikanischen Winter die marode Stadionlandschaft kennenlernen. Marode ist in diesem Zusammenhang natürlich nicht negativ gemeint, sondern eher eine Beschreibung dafür, wie sehr sich die Spielstätten von charakterlosen Neubauten absetzen. So kommt es jedenfalls in den detaillierten Berichten rüber. Manchmal sind die Erzählungen leider zu ausführlich. Zumindest was das Fußballspiel selbst angeht. Da wünscht man sich doch gerne noch mehr Hintergrundinformation über Land und Leute. Diese werden zwar separat eingangs aufgeführt, würden den einzelnen Berichten aber besser zu Gesicht stehen. Die Schilderungen über das Treffen mit den Anhängern von Universidad de Chile und die vielen aussagekräftigen Fotos entschädigen aber dafür.

Wo wir gerade bei den Fotos sind, möchte ein noch ein paar kurze Worte zum äußeren Erscheinungsbild verlieren. Die gut 50 Seiten sind abgesehen vom Einband in schwarz-weiß gehalten und glänzen mit einem schlichtem, übersichtlichem Layout. Der Gesamteindruck passt auf jeden Fall. Da hab ich in Erstlingswerken schon andere Experimente gesehen. ;-)

In den weiteren Ausgaben haben sich die Autoren besser auf die Gier nach Infos abseits des grünen Rasens eingestellt und vermitteln dem Leser das eben angesprochene Hintergrundwissen. Besonders erwähnenswert ist die Reise von Lima nach Buenos Aires, oder speziell im dritten Teil der Besuch Lateinamerikas. Gerade hier erfährt man eine Menge Neues und kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus. Ich hoffe auf eine Fortsetzung. Drei Ausgaben von diesem Werk sind definitiv zu wenig.

Mittwoch, 2. November 2011

Sauerland Echo 47,48,49

Titel: Sauerland Echo 47,48,49
Herausgeber: Jens Hilgert
Erscheinungsdatum: Februar, April und Mai 2011
Seiten: 76/84/82, farbig
Preis: 3,50

„Sauerland, mein Herz schlägt für das Sauerland“, heißt es in dem Klassiker von Zoff. Dass das Herz eines Sauerländers nicht nur für eine der schönsten Regionen schlagen kann, beweist der Autor vom Sauerland-Echo nun schon im 18. Jahr. So lange gibt es diese Lektüre schon und die Ausgabe 50 wird wohl nicht mehr lange auf sich warten lassen. Die Ausgaben 47 bis 49, die hier unters Messer kommen, erzählen eine zusammenhängende Geschichte von der Reise zur WM 2010 in Südafrika und zwar mit dem Motorrad auf dem Landweg. Dass zwischendurch auch mal das Flugzeug als Transportmittel gewählt wurde, ist zu entschuldigen. Es wurde damit nämlich nicht die Strecke abgekürzt, sondern nur mal kurz der Heimatverein bei seinen Spielen in der Champions-League und im DFB-Pokal besucht. Dafür wurde die Tour in Griechenland und in Tansania unterbrochen. 

Für die Geografie-Freunde unter uns, die die Route gerne mal vorab im Atlas nachfahren möchten, hier die Wegführung: Deutschland, Österreich, Ungarn, Rumänien, Bulgarien, Griechenland, Türkei, Syrien, Jordanien, Ägypten, Sudan, Äthiopien, Kenia, Tansania, Sambia, Botswana und Südafrika. Zurück ging es allerdings mit dem Flieger. Der treue Wegbegleiter, eine „BMW R 1200 GS Adventure“ ging im Container auf die Heimreise. Alle drei Teile sind komplett in Farbe gehalten und die einzelnen Berichte werden regelmäßig durch eindrucksvolle Aufnahmen untermalt. Los geht es in Ausgabe 47, die mit der Planung der Tour beginnt in Assuan endet. Die Nr. 48 behandelt dann komplett den Weg von Ägypten bis nach Südafrika. Dieses Exemplar weiß sicher die abenteuerlichsten Geschichten zu erzählen. Hervorzuheben ist hier unter anderem der 550km lange Weg von der Grenze zu Kenia bis nach Isiolo. Aber auch die zahlreichen Bekanntschaften mit anderen Reisenden machen die Trilogie lesenswert. Die Spielberichte zu den unterwegs besuchten Partien beachte ich kaum noch. Glücklicherweise nehmen die Artikel rund um das runde Leder auch nur einen kleinen Teil ein. Mit dem Tausch der geliebten „Gummikuh“ gegen einen Mietwagen endet das zweite Heft in Südafrika. Der dritte Teil behandelt hauptsächlich die Spiele der Weltmeisterschaft. Im Vergleich zur restlichen Tour werden hier die Spielberichte länger und das Drumherum ein wenig schaler, wobei es auch schwer ist das Erlebte vom zweiten Teil noch zu übertreffen. 

Am Ende gibt es noch einen umfassenden Statistikteil, der die etwas langweiligen WM-Spiele wieder vergessen macht. Die genaue Auflistung der Tageskilometer, samt Ortschaften, die angesteuert wurden(perfekt um bei Google Maps die Route nachzufahren)und eine Übersicht über die entstandenen Kosten. Sicherlich nicht alltäglich, dass es eine genaue Auflistung aller Ausgaben in einem Fanzine gibt, aber bei dieser Reise stellen sich bestimmt einige die Frage: „Was hat das gekostet?“. Zusammengefasst kann ich nur eine Kaufempfehlung für das Heft aussprechen. Der Schreiber könnte zwar an manchen Stellen etwas humorvoller agieren und die leichte Bayern-Arroganz etwas mehr unterdrücken, aber das Gesamtpaket stimmt. Hin und wieder muss man auch mal ein Auge zudrücken können. Bestellen könnt ihr die Hefte unter anderem im NOFB-Shop.

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Quelle: e-Recht24.de

Montag, 31. Oktober 2011

Insieme 4

Titel: Insieme 4
Herausgeber: Einzelperson (Stuttgart, blau)  
Erscheinungsdatum: 
Seiten: 136, schwarz-weiß
Preis: 3,50

Kommen wir heute zum im vorletzten Bericht erwähnten Namensvetter. Geplant war ursprünglich ein Magazin, dass von verschiedenen Stadionverbotlern aus der Szene der Stuttgarter Kickers, geschrieben wird. Augenscheinlich beschäftigt sich aber nur noch ein Autor mit dem verfassen von Berichten. Das soll aber keineswegs ein Nachteil sein, denn der Herausgeber schafft es auch alleine ein sehr abwechslungsreiches Heft auf die Beine zu stellen.

Die Nr. 4 umfasst stolze 136 Seiten, schlicht in schwarz-weiß gehalten. Auch beim Layout geht es getreu nach dem Motto „Weniger ist mehr“ schlicht und strukturiert zu. Die größtenteils qualitativ hochwertigen Fotos wissen zu gefallen und unterstreichen das Geschriebene.

Nun zum Inhalt: Von längeren Touren bis hin zu Kurztrips oder Tagesbesuchen in der Umgebung ist alles vertreten. Besonders erwähnenswert ist hier die Tour über den Balkan inkl. Stippvisiten in der Türkei, in Albanien und im Kosovo. Auch ein ausgedehnter Besuch im Westen der iberischen Halbinsel darf nicht fehlen und bildet einen schönen Kontrast zu den Kicks in der Verbandsliga Württemberg. Auch letztere sind aber größtenteils sehr interessant. Amateur-Spiele werden nicht unnötig in die Länge gezogen, sondern man erfährt lustige Hintergrundinfos zu Stadt und Verein. Auch bei sämtlichen anderen Berichten brilliert der Autor mit enormem Hintergrundwissen. Sei es nun zur Landesgeschichte, geografischen Besonderheiten, kulturellen Insidertipps oder Infos zu Verein und Szene. Hier erfährt der interessierte Leser etwas über die Herstellung und Namensfindung von Portwein, dem Sonderstatus des FC Büsingen im Schweizer Fußballverband(wie wird der Länderpunkt eigentlich gezählt? Deutschland oder Schweiz?), den örtlichen Gegebenheiten am Bahnhof in Subotica und den Schmugglertricks in den dort verkehrenden Zügen. Hier ist für jeden etwas dabei.

Ein kurzer Bericht zum Jubiläums-Turnier der Ultras Udinese und ein aufschlussreicher Einblick zur Thematik „Stuttgart 21“ runden das sehr informative Machwerk ab. Wer ein Hopping-Heft mit massig Hintergrundinfos sucht, die sich nicht nur mit Fußball beschäftigen, ist hier richtig. Von mir gibt es eine eindeutige Kaufempfehlung. Beziehen könnte ihr die Hefte über 0711hefte@gmx.de oder im NOFB-Shop.

Grubenfeuer 13


Titel: Grubenfeuer 13
Herausgeber: Ultras Aue 
Erscheinungsdatum: Hinrunde 10/11
Seiten: 94+24, schwarz-weiß
Preis: 3,50


Grubenfeuer, der brennende Kräuterlikör aus Schlettau im Erzgebirge. Ein wohlbekömmlicher… oh hoppla, das ist die falsche Baustelle. Die Spirituosen werden an einem anderen Ort abgehandelt. Hier soll es um das geschriebene Werk gehen. Der Name bleibt aber gleich, Grubenfeuer! Das Zine der Ultras Aue erscheint nunmehr zum dreizehnten Mal und berichtet über die Geschehnisse der Rückrunde aus der Saison 2009/2010. 

Abgesehen vom Innenteil ist das Heft in schwarz-weiß gehalten. Auf den 94 Seiten berichten die verschiedenen Autoren von den Spielen ihrer BSG. Um ein wenig für Abwechslung zu sorgen, werden einige Berichte aus Sicht der gegnerischen Seite abgedruckt, aber auch die eigene Sektion Stadionverbot weiß von ihren Erlebnissen zu informieren. Besonders die Rubrik „Aus Sicht der…“, in der die Ultragruppe vom Kontrahenten zu Wort kommt, weiß zu gefallen. Diese Art der Gegendarstellung ermöglicht es dem Leser direkt zu überprüfen, ob der Autor nicht zu Übertreibungen neigt oder die ein oder andere unangenehme Sache verschweigt. Da es hauptsächlich nur um die Partien der Veilchen dreht, sind die Erzählungen recht ausführlich und detailliert. Manche sind dadurch auch von langatmiger Natur. Am sonst lockeren, abwechslungsreichen Schreibstil gibt es allerdings nichts zu auszusetzen.  

 Die vorliegende Ausgabe ist mit einem 24seitigen Extrablatt ausgestattet, in der die szenenahe Streetcore-Band „Love & Hate“ in einem Interview Rede und Antwort steht. Im Grunde genommen gibt es an dem Heft nicht viel auszusetzen. Auf Hopping-Berichte, Geschichten zu Stadt, Land und Leuten(abgesehen vom Interview), muss der wissbegierige Leser dagegen aber verzichten. Auch der im Osten so beliebte Zahlensalat ist nicht aufzufinden. Deshalb richtet sich meine Kaufempfehlung auch nur an diejenigen, die sich ein genaues Bild über die Ultras Aue verschaffen möchten und eine Vorliebe für detailverliebte Spielberichte haben. Die eingangs erwähnte Kräuterspezialität wird übrigens bevorzugt im Brennpfännchen serviert. Wohl bekomm´s!

Donnerstag, 27. Oktober 2011

Insieme 14

Titel: Insieme 14
Herausgeber: Viola Fanatics
Erscheinungsdatum: Februar 2011
Seiten: 94, schwarz-weiß, Umschlag farbig
Preis: 4,-

Über den Namen „Insieme“ in Verbindung mit Fanzines, ist der aufmerksame Leser sicherlich schon mal gestolpert. In einer vorhergehenden Ausgabe wurde der Namensvetter aus dem blauen Stuttgart schon einmal rezensiert. Dieses Exemplar stammt allerdings von der Wiener Austria und macht sich mit 94 prallgefüllten Seiten auf meinem Schreibtisch breit. Der ansprechende Einband sowie ein beigelegtes Mini-Poster sind farbig, der Rest ist schwarz-weiß gehalten. 

Das Vorwort verspricht einiges. Spielberichte und zahlreiche Fotos, sollen durch Berichte über Ausflüge nach Essen, bei denen auch nicht der Report von der Weihnachtsfeier der Alten Garde fehlen darf, Eindrücke von der „Pyrotechnik ist kein Verbrechen“-Initiative und weitere Schmankerl ergänzt werden. Die vier Euro, die für das Heft aufgerufen werden, sind für österreichische Verhältnisse wohl in Ordnung. In unserem südlichen Nachbarland sind die Druckkosten wohl etwas höher. Jedenfalls bestätigen das auch die Preise für Fanzines aus Graz und dem grünen Wien. Höhepunkte bei den Spielberichten sind die Europapokaltouren nach Brijeg, Chorzów und Thessaloniki. Nachdem die Busfahrt nach Polen noch problemlos über die Bühne ging, war man froh beim Gastspiel in Thessaloniki überhaupt etwas vom Spiel zu sehen. In der 60. Spielminute trafen die Busreisenden nach 29 Stunden Fahrtzeit ein. Aber das war noch gar nichts. Als der Busfahrer auf dem Rückweg Budapest und Bukarest miteinander verwechselte summierte sich die Dauer der Rückfahrt auf stolze 32 Stunden. Ein Manko bei den Spielberichten ist die etwas zu detaillierte Berichterstattung vom Spiel an sich. Für den violetten Wiener sicherlich interessant, für den neutralen Leser manchmal etwas eintönig.

Aufgefüllt wird das Heft mit kleinen Hoppingtouren, Street-Art und anderen Texten. Etwas befremdlich wirken der Aufruf zur Mitgliedschaft zu Beginn des Heftes und der Abdruck der aktuellen Schal und Aufkleber Kollektion der Viola Fanatics. Das Insieme der violetten Wiener erinnert mich ein wenig an das Phönix aus der Asche aus Karlsruhe. Die Berichte sind zwar um Längen nicht so suffig(die Fotos sprechen zwar hin und wieder eine andere Sprache ;-)), aber Parallelen sind nicht von der Hand zu weisen. Für diejenigen, die Interesse an dem Heft haben sei gesagt, dass es nicht einfach ist ein Heft zu erstehen. Eine Bestellung ist meines Wissens nicht möglich, aber bei einer Auflage von 450 Heften dürfte mit der Zeit einiges in Umlauf gelangen. Zum Vergleich liegt die Auflage des Tornados Spezial vom Stadtrivalen nur bei 250 Exemplaren.