Mittwoch, 30. Oktober 2013

Osnabrücker Kartoffelbrei 1


Titel: Osnabrücker Kartoffelbrei
Herausgeber: Einzelpersonen (Osnabrück)
Erscheinungsdatum: Juli 2013
Seiten: 100, sw
Preis: 2,-

Kartoffeln, Milch, Butter, Muskat und Salz. So wurde er schon von der Oma zubereitet. Dass er jetzt auch noch auf dem Klo, nicht im Klo, landet, ist einer Gruppe Osnabrücker Groundhopper zu verdanken. Der Kartoffelbrei. „Osnabrücker Kartoffelbrei“ um genau zu sein.  Nahezu farblos, wie der Brei, dafür aber günstig (2€ für 100 Seiten), ebenfalls wie der Brei, erscheint die Erstausgabe
Zu den Spielen des VfL Osnabrücks gesellen sich einige Tagestouren durch Deutschland. Dazu kommt eine zweiwöchige Reise rund um das Spiel der deutschen Nationalmannschaft in Kasachstan, eine Tour nach Israel und weitere kleine Kurztrips.

Die ersten 30 Seiten ziehen sich etwas. Etwas Abwechslung kommt erst mit der längeren Tour Richtung Kasachstan auf. Ein wenig mehr Kultur, Land und Leute, anstatt Suffgeschichten über Allesfahrer der Nationalmannschaft und der Bericht wäre richtig gut geworden.  Im Laufe des Hefts steigern sich die Autoren aber immer mehr, die Erzählungen werden abwechslungsreicher und das Heft endet mit den Relegationsspielen gegen Dynamo Dresden. Ich weiß nicht, ob es daran liegt, dass die Osnabrücker schon zum zweiten Mal in Folge gegen Dynamo antreten mussten, aber dennoch hätte ich mir von den Berichten etwas mehr erwartet. Relegation, nech?

Als Vielleser bin ich natürlich auch ein „Freund“ vom weitverbreiteten Hoppingjargon. Vielfach werden Stadien geentert, Gerstensaftkaltschalen geleert, Punkte verteilt und Aktionen als gelungen betrachtet. Die Kartoffelbrei-Crew setzt aber noch einen drauf: Hier werden tatsächlich auch Betten geentert. Nach einer kurzweiligen Rückfahrt, versteht sich.

Für eine Erstausgabe ist das aber alles Jammern auf hohem Niveau. Grundsätzlich bin ich mit dem Heft zufrieden. Potential ist vorhanden und ich werde sicher auch bei der nächsten Ausgabe zuschlagen. Bestellen könnt ihr das Heft unter osnabruecker.kartoffelbrei@web.de  oder ganz zeitgemäß bei Facebook.

Freitag, 18. Oktober 2013

Kaiserschmarrn 2


Titel: Kaiserschmarrn 2
Herausgeber: Einzelperson (Gelsenkirchen)
Erscheinungsdatum: Januar 2013
Seiten: 76, sw
Preis: 2,50

Kaiserschmarrn! Da denke zumindest ich zunächst an eine köstliche Süßspeise aus Österreich, die ich mir schon mehrfach einverleiben durfte. Mit dem Gault Millau und Guide Michelin sind wir (noch) nicht zu vergleichen und somit komme ich wieder zum Thema. Fanzines. Erwartungsgemäß hätte ich ein Heft mit o.g. Titel eher in südliche Gefilde gepackt, doch Überraschung, denn ich wurde mit den Worten „Glück Auf“ begrüßt und schnell war klar, dass der Autor einem Ruhrgebietsclub die Daumen drückt. Der Titel lässt sich übrigens auf die Imitationskünste des Autors zurückführen und ist in der Tat etwas irreführend. 

In der aktuell zweiten Ausgabe schreibt ein ehemaliges Mitglied von UGE über sämtliche Begegnungen der Schalker, sowie einige wenige Abstecher zu Spielen ohne königsblaue Beteiligung. Dass der Hopping-Teil zu kurz kommt, liegt laut Angabe des Autors an der kostenintensiven Saison des eigenen Vereins. Präsentiert werden die Spiele übrigens sehr schlicht auf 76 Seiten in den Farben schwarz und weiß. Auch wenn leicht verpixelte Fotos seinen Charme haben können, muss man nicht unbedingt komplett schwarze Bilder mit ins Heft nehmen. Etwas erkennen möchte der Leser dann doch, sonst kann man auch komplett auf Bilder verzichten. Textlich ist man hin und wieder etwas holprig unterwegs und befindet sich auf der Suche nach dem eigenen Stil. Hier würde ich empfehlen auf die eine oder andere Suffgeschichte zu verzichten und lieber etwas detaillierter von den wenigen Reisen ins Ausland zum Besten zu geben. 

Eine eindeutige Ente konnte ich dann auch noch in dem Heft ausmachen, denn den Boys Saarbrücken wird doch glatt ein Engagement im Alerta Network angedichtet. Sonst wird aber solide gearbeitet und wenn man bedenkt, dass das Fanzine größtenteils von einem einzigen Schreiber mit wenig Erfahrung auf dem Gebiet stammt, will ich mal zumindest ein Auge zudrücken. Erfreulich ist die Rezensionsecke, in der gut 20 Hefte besprochen werden. Wer ein abwechslungsreiches Heft erwartet, sollte aber dennoch nicht zugreifen, wer hingegen Infos über die Europapokalauftritte und Bundesligaspiele des FC Schalkes haben möchte, kann für 2,50 € unter Kaiserschmarrn04@web.de zuschlagen. Mit dem zweiten aktuellen Erzeugnis (1000 Feuer) aus Schalker Kreisen, kann der Kaiserschmarrn noch nicht konkurrieren, aber was nicht ist, kann ja noch werden.