Herausgeber:
Ted Striker
Erscheinungsdatum:
2013
Seiten:
100, f
Preis:
4,90
In „Im
Norden des Südens“ nimmt uns Ted Striker wieder mit auf die Reise. Ziel:
Südamerika. Unter den besuchten Ländern befinden sich nicht die vielleicht
populären Reiseziele Argentinien,
Brasilien, Uruguay und Chile, sondern Venezuela, Kolumbien, Guyana, Suriname und
Barbados. Verpackt sind die Geschichten
auf 100 vollfarbigen Seiten im, ja, wie heißt denn das neue BFU-Format? B5? Auf
jeden Fall etwas größer als A5. Damit vielleicht auch der etwas hohe Preis von
4,90, pro Ausgabe.
Viel
Fußball wird nicht geboten. Quotenhopper oder Ascheterroristen werden sicher
nicht nur einmal mit den stehenden Nackenhaaren konfrontiert werden, denn
Martin Czikowski stellt den Reisegenuss stets über den Besuch von
Fußballspielen. So kann es auch mal vorkommen, dass ein Spiel nicht besucht
wird, ein Länderpunkt in Gefahr ist, oder ein Altern
ativprogramm einfach
interessanter ist. Komplett vernachlässigt wird das runde Leder aber nicht und
so ist es dann auch auf Seite 29 soweit: Real Cartagena und Atletico Junior
Barranquilla duellieren sich in der ersten kolumbianischen Liga. Weitere Spiele
folgen, immer schön gesondert dargestellt in einem Infokasten. Wer also nur
Bock auf Fußball hat, sollte sich den grauhinterlegten Textpassagen widmen.
Das würde
ich aber nicht empfehlen, denn ihr würdet einiges verpassen: Eindrücke aus
einer der gefährlichsten Städte der Welt (Nein, nicht Frankfurt, Caracas),
Wanderungen in verlassenen Nationalparks, Erkundung des Dschungels und
Grenzübertritte, die nicht dem von Deutschland nach Österreich zu vergleichen
sind. Aufgelockert wird das Geschriebene
mit einer Masse an Bildern. Viele Fotos
vermitteln einen schönen Eindruck von der Reise, einige hingegen wirken auch
wie aus der Hüfte geschossen. Das Gesamtbild passt aber. Auch textlich bietet
uns der Autor kein reines Runterrattern
von Wikipediaartikeln oder Reiseführern, sondern eine humorvolle Geschichte,
gepaart mit viel Informationsgehalt.
„Im Norden des Südens“ kommt für mich
persönlich nicht an „Eine Reise dorthin, wo der Osten schon wieder Westen ist“
heran, aber dennoch kann ich das Fanzine ohne Vorbehalt empfehlen. Etwas weniger Abenteuer und etwas weniger
Fußball, als auf der Reise in den Osten, aber immer noch viel Lesespaß. Kaufen!
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