Titel: Wäuebrächer 2
Herausgeber: Urban Squad
Erscheinungsdatum: Sommer 2011
Seiten: 156
Preis: 8 CHF
Grüezi
mitenand, nicht brandneu, aber auf keinen Fall angestaubt
ist die zweite Ausgabe des Wäuebrächers. Man bekommt ja nicht jeden Tag etwas
aus dem Ausland vor die Augen und nachdem ich die ersten Seiten überflogen
habe, war mir schnell klar, dass ich dieses Heft vorstellen muss. Es wurde zwar auch das beliebte DIN A5 Format
gewählt, die Seiten sind allerdings an der kurzen Seite mit Hilfe einer
Klebebindung verknüpft. So entsteht eher der Eindruck, als ob man ein Album
durchblättert.
Nach einer kurzen Einleitung starten die Autoren direkt mit der
Aufarbeitung der vergangenen Saison. Primär werden die Auftritte im Europapokal
behandelt, die neben Odense und Getafe auch Gegner wie Tottenham, Stuttgart und Fenerbahçe aus der Loskugel zauberten.
Erfreulicherweise verzichten die Berner auf die Spielberichte der schweizerischen
Profiliga und dokumentieren die Saison 2010/2011 mit Unterstützung von Fotos.
Durchweg unterhaltsam sind auch die weiteren, vielseitigen Beiträge (Blick auf
die eigene Kurve, Grundrechte für Fußballfans usw.). Bei dem Bericht über das
Kulturzentrum Reithalle/Reitschule (jetzt weiß ich auch endlich, was die
„Scheiss AFD“-Crew immer in einer Reithalle wollte, wenn sie ihre Freunde aus
Bern besucht haben) hätte man aber ruhig mehr Stellung beziehen können. Der
ausführliche Rückblick auf die Geschichte der ehemals besetzten Einrichtung ist
zwar auch sehr ansprechend, aber besonders hier hätte ich mir ein wenig mehr
Hintergrundinformationen gewünscht.
In der Rubrik „Frömdgah“ stehen
Groundhoppingtouren und Besuche im südhessischen Darmstadt im Mittelpunkt.
Nicht nur wegen seiner eigenwilligen Aufmachung, spreche ich für den
Wäuebrächer eine Kaufempfehlung aus. Auch inhaltlich überzeugt das komplett
farbig gehaltene Fanzine auf nahezu allen 156 Seiten. Die 8 CHF, die man
berappen muss, hören sich viel an, sind aber aufgrund höherer Produktionskosten
gerechtfertigt. Wer Angst hat, dass das Magazin der Urban Squad komplett in
schweizerdeutsch geschrieben ist, den kann ich beruhigen. Abgesehen vom Titel
und dem Inhaltsverzeichnis verlaufen sich äußerst selten fremde Vokabeln ins
Geschriebene. Eine Wäuebrächer ist hierzulande übrigens als Wellenbrecher
bekannt. Restexemplare sind möglicherweise unter http://www.ostkurve.be/ erhältlich.
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