Titel: The Hillbilly
Rag – Saisonrückblick 2011/2012
Herausgeber: Einzelperson Burghausen
Erscheinungsdatum: 2012
Seiten: 52, sw
Preis: 1,-
Keine 20.000 Seelen leben in Burghausen,
dafür aber eine professionelle Fußballmannschaft, die von einer kleinen, aber
aktiven Kurve unterstützt wird. Literarische Ergüsse waren, abgesehen von einem
Spieltagsflyer der Ultras Black Side, eher Mangelware. Darüber hinaus erscheint
seit zwei Jahren das Spieltagszine „In den Grüben“. Eine Zusammenfassung dieser
Ausgaben habe ich frisch für euch durchgewälzt.
Das gute Stück hört auf den
Namen „The Hillbilly Rag“, was so viel wie Hinterwäldler-Schmierblatt bedeutet.
Hinterwäldler passt ja schon ganz gut und ob es ein Schmierblatt ist, sehen wir
gleich. Neben den Spielberichten des SV Wackers finden auch einige Hardcore-
und Punk-Konzerte den Weg ins Heft. Die lockeren Berichte sind eine willkommene
Abwechslung zum manchmal etwas tristen Ligaalltag der Burgstädter und das sage
ich nicht nur, weil ich einen ähnlichen Musikgeschmack habe.
Neben den
Spieltagen 1-38 und Pokalwettbewerben finden auch einige ausgewählte Spiele
ohne Beteiligung der Burghausener ihren Platz. Von einem nennenswerten
Groundhopping-Anteil zu sprechen, wäre aber übertrieben. Nach eigener Aussage,
ist man durch eine derbe Ausdrucksweise bekannt und verzichtet auf großes
Mentalitätsgesülze. Gerade Letzteres ist man ja eigentlich eher aus südlichen
Gefilden gewohnt. ;-) Auch rein äußerlich macht das Fanzine einen sehr
rustikalen Eindruck: Klammerbindung, farblos und eine sehr einfache Gestaltung
prägen das Heft. Dafür ruft der Herausgeber auch nur schmale 100 Cent für 52
Seiten auf, die ihr unter indengrueben@gmail.com bestellen könnt. Seltenheitswert hat das
Erzeugnis auf jeden Fall, denn bei einer 50er Auflage kann man nicht gerade von
einer Massenproduktion sprechen. Wer auf Groundhopping steht, ist hier an der
falschen Adresse, wer aber musikinteressiert ist und mehr über eine verhältnismäßig
unbekannte Fanszene erfahren möchte, sollte hier definitiv zuschlagen. So grob
und derb wird’s auch nicht, wie es das Vorwort ankündigt. Also keine Angst
haben und bestellen.
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