Titel: Parole de la Racaille 33
Herausgeber: Racaille Verte Bremen
Erscheinungsdatum: Oktober 2011
Seiten: 132, schwarz-weiß, Umschlag farbig
Preis: 3,50
Das aktuelle Motto in der Parole Nr. 33 ist Schrecken, Grusel und Gespensterkult. Auf diese Art wird man zumindest im Vorwort begrüßt. Das wirklich gruselige an dem Heft ist die Klebebindung, die bei 132 Seiten eine eher ungünstige Wahl war. Sonst zeigt sich das Heft in einem nüchtern, sachlichen Layout, welches angenehmes Lesen fördert. Durch die schon erwähnte Bindung, ist es leider nicht möglich jedes Wort zu lesen, ohne das Material zu strapazieren.
Inhaltlich bietet die Parole wie gewohnt aber wieder viel Abwechslung. Zum einen die Spielberichte vom SV Werder, die durch verschiedene Autoren nie langweilig werden und zum anderen die verschiedenen Rubriken Flashback, Hopping, Interview, Blickpunkt und weitere, die in großer Menge eingestreut werden. So kann man jetzt schon nicht nur von einem klassischen Ultrazine sprechen, in dem es größtenteils um die eigene Kurve geht. Der oft angesprochene Blick über den Tellerrand wird vorliegend praktiziert. Highlight des Heftes stellt ein großes Israel“Spezial“ dar, in dem es nicht nur um den Fussball geht, sondern auch wichtige kulturelle, geschichtliche und aktuell politische Themen aufgegriffen werden. Spielbesuche dürfen aber trotzdem nicht fehlen und so bekommt der Leser auch einen Eindruck vom Treiben in den Stadien. Ein Interview mit einem Gründer des Fanvereins FC Hapoel Katamon Jerusalem(hervorgegangen aus Hapoel Jerusalem) und eine Gruppenvorstellung komplettieren die Reise.
Einer Befragung unterziehen sich ebenfalls die Ultras Darmstadt. Hier sind unter anderem Die Regionalligareform, das Gruppenleben und die üblichen Freunde, Feinde-Geschichten Thema des Interviews. Ein Text über die Drogenproblematik in den Kurven und eine auch damit verbundene Retrospektive schließen das umfassende Heft ab. Der Bereich Fanzinerezensionen fällt mit zwei Heften etwas spärlich aus. Hier wäre ein Ausbau wünschenswert.
Zusammenfassen kann ich aber definitiv eine Kaufempfehlung aussprechen, auch wenn die Vorgänger(Nr. 30/31 und 32) ein wenig mehr überzeugen konnten. Man erhält auf keinen Fall ein Gruppenzine, in dem Prollfotos und ellenlange Suffberichte verbreitet werden, sondern ein authentisches Werk mit Witz und Charakter. Bestellen könnt ihr die Parole de la Racaille(mindestens 5 Ausgaben) unter info@racaille.de Viel Spaß beim Lesen!