Freitag, 4. November 2011

Mi buen Amigo 1


Titel: Mi buen Amigo 1
Herausgeber:  Einzelpersonen (Frankfurt)
Erscheinungsdatum:  Februar 2007
Seiten: 52
Preis: 2,50

Es wird für ein zweites Exemplar in der Rubrik Antikes. Die grob geschnitzte Lektüre darf hier nicht weiter alleine rumstauben. In der zweiten Ausgabe vom Schnitzer fand ich ein Interview mit den Machern vom „Mi buen Amigo“ und deren Erstlingswerk ist wie gemacht für diese Abteilung.

Mit dem „Mi buen Amigo“ haben die zwei Herausgeber in Sachen Südamerika-Berichterstattung einen Meilenstein gesetzt. Noch nie gab es ein Heft, was sich ausschließlich mit den Geschehnissen zwischen Panama und Feuerland beschäftigt hat.

In der Erstausgabe wird größtenteils von einer Tour zwischen Mai und September 2006 berichtet. Geschickt konnten sich die beiden Autoren dem WM-Hype in Deutschland entziehen und so im südamerikanischen Winter die marode Stadionlandschaft kennenlernen. Marode ist in diesem Zusammenhang natürlich nicht negativ gemeint, sondern eher eine Beschreibung dafür, wie sehr sich die Spielstätten von charakterlosen Neubauten absetzen. So kommt es jedenfalls in den detaillierten Berichten rüber. Manchmal sind die Erzählungen leider zu ausführlich. Zumindest was das Fußballspiel selbst angeht. Da wünscht man sich doch gerne noch mehr Hintergrundinformation über Land und Leute. Diese werden zwar separat eingangs aufgeführt, würden den einzelnen Berichten aber besser zu Gesicht stehen. Die Schilderungen über das Treffen mit den Anhängern von Universidad de Chile und die vielen aussagekräftigen Fotos entschädigen aber dafür.

Wo wir gerade bei den Fotos sind, möchte ein noch ein paar kurze Worte zum äußeren Erscheinungsbild verlieren. Die gut 50 Seiten sind abgesehen vom Einband in schwarz-weiß gehalten und glänzen mit einem schlichtem, übersichtlichem Layout. Der Gesamteindruck passt auf jeden Fall. Da hab ich in Erstlingswerken schon andere Experimente gesehen. ;-)

In den weiteren Ausgaben haben sich die Autoren besser auf die Gier nach Infos abseits des grünen Rasens eingestellt und vermitteln dem Leser das eben angesprochene Hintergrundwissen. Besonders erwähnenswert ist die Reise von Lima nach Buenos Aires, oder speziell im dritten Teil der Besuch Lateinamerikas. Gerade hier erfährt man eine Menge Neues und kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus. Ich hoffe auf eine Fortsetzung. Drei Ausgaben von diesem Werk sind definitiv zu wenig.

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