Herausgeber: Einzelperson (Saarbrücken)
Erscheinungsdatum: November 2014
Seiten: 76, f
Preis: 3,-
Der Saarboteur gehört zu den wenigen
Heften, von dem ich mir seit dem Debüt jede Ausgabe zulegte. Die Erstausgabe
erschien im August 2011, seither gab es das Saarbrücker Heft mal halbjährlich,
mal jährlich. Inzwischen versucht die Redaktion um Hauptschreiber Ray einen
großen Batzen aufzuholen, denn die im Oktober 2014 erschienene Nummer 5
behandelt die erste Jahreshälfte der Spielbesuche 2013. „Unser zeitlicher Verzug
ist bereits vom gewaltigen Ausmaß“ heißt es im Vorwort und aus eigener
Erfahrung kann ich sagen, wie nervenaufreibend es ist, Spielbesuche, die
gefühlt noch zu Kaiserszeiten stattfanden, nun zu vertextlichen. Das schaffen
sie aber meist ganz gut, selbst (oder gerade dann) wenn mal mit Copy+Past
improvisiert werden muss, wie etwa beim Bericht Preußen Münster gegen den FCS.
Der 16monatige Verzug wurde hier mit einem kopierten Report, der als
Gastbericht bereits im Münsteraner Spieltagsheft Omertà veröffentlicht war,
abgedruckt - liest sich aber dennoch flüssig und ist inforeich. Neben den
Saarbrücker Auswärtsspielen und den Freundschaftsbesuchen in Nancy ist wie
immer ein sehr ordentlicher Haufen Groundhopping im Heft.
Keine Exoten, aber das fordert ja auch
niemand. Dafür kam ich noch mal in den Genuss, einen Spielbericht aus dem
mittlerweile verlassenen Stade du Ray in Nizza serviert zu bekommen. Auch
Geschichten aus Nordportugal les ich immer ganz gern, da ich die Region auch
öfters besucht habe und viele Erinnerungen hervorgerufen werden. Ein paar
Highlightspiele wurden ebenfalls besucht, etwa das Stockholm-Derby und das
Pokalfinale in Rumänien – übrigens in ein und der selben Tour: Nach dem
Auswärtsspiel in Halle machten sich zwei Protagonisten via Berlin und Riga mit Bus, Zug und Flugzeug in die schwedische Hauptstadt, um von dort nach Belgrad und
weiter nach Bukarest zu reisen. Thumbs up für diesen Turn und mit
Spielberichten aus zwei, drei ganz unterschiedlichen Ecken dieses Kontinents.
Hinzu kommen Erlebnisse rund ums tschechische Pokalfinale, bei dem es
unerwarteterweise gut knallte, ein Ausritt in Italienische, die obligatorischen
Luxemburgberichte und Fanzine-Reviews, die das Heft zwar zu keinem Wälzer (76
Seiten) anwachsen lassen, aber für ein sehr ordentliches Abschneiden des
Saarboteurs auf meiner Bewertungskala sorgen.
Bleibt zu hoffen, dass die zeitliche
Differenz zwischen Spielbesuchen und Erscheinungstermin der nächsten Ausgabe
nicht weiter anwächst – andernfalls könnte sich die (zu große) Spanne früher
oder später wohl doch negativ auf die Schreib-Motivation auswirken.
STS
STS
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