Montag, 9. Dezember 2013

Im Norden des Südens

Titel: Im Norden des Südens
Herausgeber: Ted Striker
Erscheinungsdatum: 2013
Seiten: 100, f
Preis:  4,90

In „Im Norden des Südens“ nimmt uns Ted Striker wieder mit auf die Reise. Ziel: Südamerika. Unter den besuchten Ländern befinden sich nicht die vielleicht populären Reiseziele  Argentinien, Brasilien, Uruguay und Chile, sondern Venezuela, Kolumbien, Guyana, Suriname und Barbados.  Verpackt sind die Geschichten auf 100 vollfarbigen Seiten im, ja, wie heißt denn das neue BFU-Format? B5? Auf jeden Fall etwas größer als A5. Damit vielleicht auch der etwas hohe Preis von 4,90, pro Ausgabe.

Viel Fußball wird nicht geboten. Quotenhopper oder Ascheterroristen werden sicher nicht nur einmal mit den stehenden Nackenhaaren konfrontiert werden, denn Martin Czikowski stellt den Reisegenuss stets über den Besuch von Fußballspielen. So kann es auch mal vorkommen, dass ein Spiel nicht besucht wird, ein Länderpunkt in Gefahr ist, oder ein Altern
ativprogramm einfach interessanter ist. Komplett vernachlässigt wird das runde Leder aber nicht und so ist es dann auch auf Seite 29 soweit: Real Cartagena und Atletico Junior Barranquilla duellieren sich in der ersten kolumbianischen Liga. Weitere Spiele folgen, immer schön gesondert dargestellt in einem Infokasten. Wer also nur Bock auf Fußball hat, sollte sich den grauhinterlegten Textpassagen widmen.

Das würde ich aber nicht empfehlen, denn ihr würdet einiges verpassen: Eindrücke aus einer der gefährlichsten Städte der Welt (Nein, nicht Frankfurt, Caracas), Wanderungen in verlassenen Nationalparks, Erkundung des Dschungels und Grenzübertritte, die nicht dem von Deutschland nach Österreich zu vergleichen sind.  Aufgelockert wird das Geschriebene mit einer Masse an Bildern. Viele Fotos vermitteln einen schönen Eindruck von der Reise, einige hingegen wirken auch wie aus der Hüfte geschossen. Das Gesamtbild passt aber. Auch textlich bietet uns der Autor kein reines  Runterrattern von Wikipediaartikeln oder Reiseführern, sondern eine humorvolle Geschichte, gepaart mit viel Informationsgehalt.
  
„Im Norden des Südens“ kommt für mich persönlich nicht an „Eine Reise dorthin, wo der Osten schon wieder Westen ist“ heran, aber dennoch kann ich das Fanzine ohne Vorbehalt empfehlen. Etwas weniger Abenteuer und etwas weniger Fußball, als auf der Reise in den Osten, aber immer noch viel Lesespaß. Kaufen!

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