Samstag, 15. Juni 2013

Kiezkieker 26-32



Herausgeber: FCSP-Fans der Südkurve
Erscheinungsdatum: Dezember 2012 – Mai 2013
Seiten: 24-32
Preis: 1,20 €


Im Sommer 2011 feierten in der Südkurve des FC St. Pauli gleich zwei Fanzines als Nachfolger der »Gazzetta d‘Ultra« ihr Debüt. Seit knapp zwei Jahren gibt es also gleich zwei regelmäßig erscheinende Kladden von den Fans der Südkurve und USP.

Ich möchte den Kiezkieker vorstellen, der im Umkreis meiner Freunde oft nur die zweite Wahl ist. Beim ersten Durchblättern wird gleich der alte Gazzetta-Charme deutlich. Schnell bleib ich bei den ersten Berichten hängen, die amüsant und unverfroren daherkommen und oft in einem Spielsuffbericht münden. Manchmal auch von verschiedenen Autoren und somit unterschiedlichen Sichtweisen zum gleichen St.-Pauli-Spiel.

Die zusammengefummelten Zeitungsschnipsel (meist köstliche Headlines aus der »Yellow Press«) im Innenteil sind Markenzeichen des Kiezkieker und finden bei mir großen Anklang: »Aue-Fan rollt beim Pullern den Hang herunter« und »In Stralsund eskaliert der „Fischbrötchen-Krieg“«. Zu geil, denn im Prinzip wird dank der akribischen Schneide- und Klebarbeit der Redaktion das (Un-)Wichtigste aus dem Weltgeschehen der letzten Wochen aufgerollt. Auch der ein oder andere Report aus den Kurven der befreundeten Gruppen findet den Weg ins Heft. Auffällig ist die durchaus von USP abweichende Meinung, die offen und ohne Augenzwinkern nicht immer dem Political-Correctness-Tenor entspricht. Find ich ehrlich und authentisch, auch wenn ich nicht immer der gleichen Ansicht bin (den Artikel über die »Aachen Ultras« empfand ich als nicht gut). Oh, ein besonderes Gimmick hätte ich fast vergessen: In jeder Ausgabe gibt es einen neuen Aufkleber des FCSP, der mit Heißkleber auf das Motiv befestigt ist, sodass man auch weiß, was verklebt wurde. Damit sollte der Versuch der Redaktion, dem Leserkreis Streetart näherzubringen, nicht gescheitert sein. Für mich hat der »Kiezkieker« definitiv seine Daseinsberechtigung. 1,20 Euros sind auch alles andere als rausgeworfene Groschen.

MFI

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